Nachdem der Elternbeirat letzte Woche per Mail eine Übersicht versandt hatte, wurden wir angesprochen, dass dies leicht verwirrend dargestellt sei, da dort Schließ- und Öffnungszeiten abwechselnd dargestellt wurden. So entstand der Eindruck, dass eine Anpassung nicht notwendig wäre. Aus der von uns überarbeiteten Tabelle sind die unterschiedlichen Schließzeiten von Schule und Kindergärten (bisher/geplant) auf den ersten Blick ersichtlich. Gerne senden wir Ihnen diese zu, wenn Sie uns eine kurze Nachricht senden.
Es ist in der Tat richtig – und darauf haben wir in der Gemeindevertretung auch hingewiesen – dass die Bau- und Spielwochen die freie Zeit bei den Schulkindern überbrücken. Allerdings bestehen hier in mehrfacher Weise Risiken für eine gesicherte Urlaubsplanung der Eltern.
- Ist es nicht gesichert, dass es immer ausreichend Plätze in den Bauwochen gibt. Wenn dies in den letzten beiden Jahren der Fall war, so ist es sehr gut. Wir wurden aber in der Vergangenheit schon von Müttern angesprochen, die keinen Platz mehr bekommen haben. Dies war nicht letztes und vorletztes Jahr. Um diese Situation zu verhindern, haben wir in den beiden letzten Jahren bei den Haushaltsberatungen immer explizit nachgefragt, ob die Mittel für die Ferienspiele /Bauwochen ausreichend kalkuliert wurden oder ob es Erhöhungsbedarf gibt.
- Die Bauwochen sind eine freiwillige Leistung der Gemeinde. Wie in den letzten Wochen mehrfach in den Medien zu lesen und hören war, verlangt der Hessische Finanzminister Schäfer (CDU) von Gemeinden mit defizitären Haushalten zuerst die freiwilligen Leistungen einzusparen. Anders als beim Kindergarten-Haushalt, wo ausdrücklich erwähnt ist, dass dieser Teilhaushalt defizitär sein darf, sind die Bauwochen nicht dort enthalten. Wir würden uns wünschen, wenn die Bauwochen/Ferienspiele in unveränderter Form weiterhin durchgeführt werden könnten. Da unser Haushalt leider defizitär ist und wir alle noch nicht wissen, welche neuen Erlasse vom Hessischen Innen- und Finanzminister im Zuge der Haushaltskonsolidierung von Land Hessen für die Kommunen noch kommen werden, kann keiner garantieren, dass dies auch weiterhin so bleibt. Weder die Mitglieder der Gemeindevertretung noch die Bürgermeisterin. Im Zweifel sind diese Personen an die rechtlichen Vorgaben der Kommunalaufsicht gebunden.
- Die Ferienbetreuung in der Schule und im Kindergarten werden von geschulten und qualifiziert ausgebildeten Fachkräften durchgeführt. Die Betreuung in den Bauwochen/Ferienspielen werden von Herr Löhr (Sozialreferent der Gemeinde) sehr gut und engagiert organisiert, aber eben nur von studentischen Hilfskräften (teilweise komplett ohne Ausbildung) durchgeführt. Dies muss nicht unbedingt schlecht sein, aber es ist halt schon ein qualitativer Unterschied vorhanden. Und wer gewährleistet, dass immer genügend Studenten kurzfristig zur Verfügung stehen? Die Erzieherinnen im Kindergarten und Schule sind hingegen fest angestellt (teilweise auf 450,-€ Basis, aber langfristig).
- Die drei Wochen in der Schulbetreuung kosten (bei Betreuung bis 14.00h) 50,-€ pro Woche. Die Bauwochen kosten 70,-€ pro Woche.
Selbstverständlich wollen wir die Bauwochen erhalten und freuen uns, dass dies ein weiteres Angebot für Eltern ist, die z.B. weniger als drei Wochen im Sommer Urlaub erhalten/nehmen können. An den Bauwochen/Ferienspielen wird sich also absolut nichts ändern. Nur die Schließzeiten der Kindergärten sollen auf die zweiten drei Wochen verlegt werden. Und dies auch erst ab 2016, da in der Gemeindevertretung richtigerweise der Hinweis kam, dass viele Eltern, die die Frühbucherangebote nutzen möchten, bereits jetzt schon gebucht haben. Daher haben wir die Jahreszahl in unserem Antrag bewusst weggelassen und werden uns für eine Umsetzung ab 2016 stark machen.
Zusammenfassend sehen wir für Eltern mit Kindern von 3 (Kindergarten) bis ca. 10 Jahre (4. Klasse) eigentlich nur Vorteile. Dies – und da wir darauf angesprochen wurden – war für uns der Anlass, den Antrag zur Änderung der Schließzeiten in den kommunalen Kindergärten zu stellen. Keinesfalls wollen wir gegen den Willen der Eltern agieren. Jedoch finden wir es sehr schade, wenn Eltern – gerade gewählte Elternvertreter – mit Kindern in weiterführenden Schulen argumentieren, dass diese dann Nachteile hätten. Zumindest bei uns in Liederbach nicht. Auch wir hatten Kinder im Kindergarten und in der Grundschule. Um uns jedoch nicht dem Verdacht auszusetzen, dass wir aus Eigeninitiative handeln würden, haben wir mit dem Antrag solange gewartet, bis unsere Kinder aus dem Kindergarten heraus waren.
Es würde uns freuen, wenn unsere sachlichen Gründe überzeugen können. Genau aus den gleichen Gründen hatten wir bereits vor drei Jahren gemeinsam mit der CDU einen Antrag gestellt, dass geprüft werden soll, wie eine durchgängige Kinderbetreuung gewährleistet werden könnte. Dieser Antrag wurde damals (2012) in der Gemeindevertretung einstimmig angenommen und sollte dann im Sozialausschuss beraten werden. Leider hat die Verwaltung dies bis heute noch nicht getan (und prüft wahrscheinlich immer noch).
Gerne stehen wir Ihnen für Fragen und Wünsche zur Verfügung und würden uns über Anregungen – auch kritische – sehr freuen, da wir uns gerne weiterhin für alle Liederbacher Bürger einsetzen möchten. Sofern Sie an diesem Thema interessiert sind und/oder gerne auch eine Anpassung der Schließzeiten hätten, können Sie heute Abend gerne um 19.30h in der Liederbachhalle in der SKS-Sitzung aus erster Hand informieren. Der Ausschuss tagt öffentlich.
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