- Pandemie gefährdet wirtschaftliche Existenz
- Kreistags-FWG beantragt Sonderfond
- Koalition sieht weder Notlage noch Zuständigkeit
Hofheim. Bei der gestrigen Beratung im Haupt- und Finanzausschuss geschah Erstaunliches. Während der umstrittene Kreisinvestitions- fond, eingerichtet für kommunale Projekte von angeblich standort- übergreifendem Nutzen, nach wie vor jährlich 1,5 Millionen € an die MTK-Städte und -Gemeinden ausschütten soll, sehen Protagonisten der aus CDU, Grünen und FDP bestehenden Regierungskoalition keinen besonderen Unterstützungsbedarf der pandemiegebeutelten Vereine im Main-Taunus-Kreis. Das sei doch in erster Linie Zuständigkeit der Gemeinden. Man kenne keine Beispiele für Vereine, die über städtische Fördermaßnahmen hinaus noch Sondermittel benötigen.
FWG-Sprecher und stellvertretender Kreistagsvorsitzender Thomas Kandziorowsky, der den Antrag im Ausschuss vorgestellt hatte: „Ein Schlag ins Gesicht für das Ehrenamt. Dass sehr viele Vereine ums Überleben kämpfen, sollte jedem Kommunalpolitiker mit dem Puls an seiner Stadtgesellschaft bekannt sein!“
In der nachfolgenden FWG-Fraktionssitzung brachte es FWG- Spitzenkandidat Andreas Nickel auf den Punkt: „Willkommen in der Parallelwelt – Die Kreisregierung sieht sich also zuständig für die Finanzierung sogenannter „MTK-Leuchtturmprojekte“ wie Konzert- muscheln und lokale Parkhäuser, nicht aber für die Bereitstellung von Krisenmitteln zur Stabilisierung unserer Vereine, unglaublich!“
Anhand meiner Erfahrungen als 1. Stadtrat in Hattersheim kann ich nur bestätigen, dass sich die Situation in einigen Vereinen dramatisch zuspitzt. Es ist mir völlig unverständlich, wie man zu anderen Bewertungen kommen kann. Ich hoffe, dass die Koalitionsfraktionen noch einlenken und unserem Antrag am kommenden Montag im Kreistag letztlich zustimmen werden!
Karl Heinz Spengler Kreis-Fraktionsvorsitzender der FWG